Wanderfalke
Falco peregrinus
Familie:
Falken
regelmäßig über das ganze Jahr
Merkmale
Lange Flügel und kurzer Schwanz. Aus der Nähe ist auch im Flug der schwarze Backenstreif auf heller Kehle zu erkennen. Flug mit schnellen, flachen Schlägen, oft durch kurze Gleitstrecken unterbrochen. In der Färbung je nach Rasse sehr variabel, Altvögel mit gesperberter Brust, Jungvögel bräunlich mit längsgestreiftem Brustgefieder.

Lebensraum
Als Luftjäger ist der Wanderfalke kaum an einen besonderen Lebensraum gebunden. Er kommt in allen Erdteilen vor, meidet aber Großwaldungn und strukturlose Ebenen. Er bevorzugt Gebiete mit reichem Vogelleben, etwa Flusstäler in der Steppe, die Nähe von Vogelkolonien und brütet auch auf Kirchtürmen über Großstädten mit verwilderten Tauben.

Fortpflanzung
Die mitteleuropäischen Wanderfalken halten lebenslang am einmal erwählten Brutrevier fest, können darin aber mehrere Brutplätze besetzen. Diese liegen meist in Felswänden, doch können in felslosen Gegenden auch die verlassenen Horste anderer Großvögel bezogen werden. Die mitteleuropäischen Falken legen im letzten Märzdrittel 3 bis 4 Eier, die etwa 29 Tage bebrütet werden. Die Jungen bleiben rund 35 Tage im Horst. Selten werden so viele Junge flügge, wie Eier gelegt wurden. Im August machen sich die Jungen selbständig und verstreichen. Für sie vor allem - wie für die Falken des hohen Nordens - stimmt der Name Wanderfalke.

Nahrung
Der Wanderfalke ist ein spezialisierter Luftjäger: Er kreist zunächst in schwindelnder Höhe; wenn unter ihm ein Vogel passender Größe - zwischen Star und Wildente - sich in den freien Luftraum aufschwingt, stürzt er mit kräftigen Flügelschlägen herab. Dabei kann er die Rennwagengeschwindigkeit von maximal 280 Stundenkilometern erreichen. Er holt den fliegenden Vogel geradezu spielerisch ein, vermeidet aber einen Zusammenstoß. Vielmehr verletzt er sein Opfer beim Überholen mit seinen Krallen, so dass eine Federwolke aufstiebt. Stürzt dann die verletzte Beute zu Boden, landet der Falke neben ihr und tötet sie mit einem Biss. Die Haupbeute sind, je nach Angebot, in der Nähe von Möwenkolonien fast ausschließlich Möwen, sonst schlägt der Falke Krähen, Häher, Kiebitze, den Kuckuck, Tauben, Stare und überhaupt alle Vögel mittlerer Größe, die sich hoch in die Luft wagen.

Allgemeines
Der Wanderfalke wurde zur Symbolfigur für die bedrohte Natur: Sein Bestand schrumpfte in allen dichtbesiedelten Teilen der Welt in den letzten Jahrzehnten stark zusammen. Vielerorts verschwand er völlig. Er ist nicht nur durch eine allgemeine Verarmung der Vogelwelt, die seine Nahrung bildet, sondern auch durch Falkner gefährdet, die ihn zur Beizjagd abrichten möchten. Darum werden bei uns die wenigen Horste zur Brutzeit rund um die Uhr und mit allen Mitteln der Elektronik bewacht. Auch giftige Pflanzenschutzmittel können sich auf dem Weg über seine Beutetiere im Wanderfalken anreichern und zur Unfruchtbarkeit führen. Der gehalt der Falkeneier an solchen Stoffen ist geradezu ein Maß für die Vergiftung der Natur geworden.

 
 
Wasseramsel
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