Merkmale
Ein gänsegroßer Meeresvogel
( um 92 cm ) mit einer Spannweite um
175 cm,
weiß mit schwarzen Flügelspitzen, Jungvögel in den ersten Jahren mehr
oder weniger braun gefleckt. Fliegt meist in etwa
20 Metern Höhe mit raschen
Flügelschlägen und eingeschobenem Segelflug dahin, fern der Brutkolonien
gewöhnlich einzeln.
Lebensraum
Außerhalb der Brutzeit meist nicht in Sichtweite der Küsten,
aber auch selten mehr als 200 km vom Festland entfernt. Brutvogel in etwa
30 großen Kolonien, von denen gut ein Dutzend auf den Britischen Inseln liegen,
zwei an der norwegischen Küste ( Runde und Vadsø ) und zwei an der Küste der
Bretagne. Weitere Kolonien befinden sich auf Island, in Nordamerika, bei
Australien, Neuseeland und Südafrika. Die Tölpel der Südmeere werden von
manchen Zoologen als eigene Arten angesehen. Die Altvögel der
nordatlantischen Populationen sind Strichvögel, die sich außerhalb der
Brutzeit vor allem dort sammeln, wo es reichlich Fische gibt. Die Jungvögel
dagegen unternehmen weitere Wanderungen in südlicher Richtung und kommen
dabei bis vor die Küsten Westafrikas.
Zahlreiche Basstölpel brüten in zum Teil jahrhundertealten Kolonien, die
stets auf Inseln liegen. Bis zur Jahrhundertwende, als die Kolonien
rücksichtslos geplündert wurden und der Tölpel vom Aussterben bedroht war,
lagen alle verbliebenen Brutplätze an unzugänglichen Steilwänden über der
Brandung. Heute hat sich der Bestand wieder erholt.
Auf Runde sind Basstölpel die größten Seevögel, die Kolonien bilden. Sie haben ihre Nistplätze am Hang des Randabranden und man kann die Vögel am besten von Raudenipa aus sehen.
Um sie herum nisten die Dreizehenmöwen.
Fortpflanzung
Ab Februar sammeln sich die Tölpel vor ihren Brutfelsen, aber
sie tragen meist erst im April das korbgroße Nest aus Tang und Treibgut
zusammen, auf dem sie dann für 42 bis 45 Tage ihr 8 cm langes Ei bebrüten.
Dabei halten sie es sorgfältig zwischen ihren zur Brutzeit besonders warmen
Schwimmhäuten. Die Nester liegen so dicht beieinander, dass sich die
brütenden Vögel eben nicht mehr mit den Schnäbeln bearbeiten können. Dennoch
gibt es in der Kolonie oft Kämpfe. Der Unterlegene gibt schließlich auf,
indem er den Kopf senkt und seine Waffe, den Schnabel, im Brustgefieder
versteckt. Daraufhin lässt ihn der Sieger in Ruhe.
Beide Eltern brüten. Die Ablösung - etwa alle 24 Stunden - erfolgt nach
einer gestenreichen Begrüßung. Sie beginnt, indem der Ankommende ein Bündel
Nistmaterial abliefert. Dann folgt lange anhaltendes Kopfschütteln. Der
Abflug gelingt oft nur nach hüpfendem Anlauf durch die Nestreviere der
Nachbarn, Um diesen die friedliche Absicht mitzuteilen, schaut der Tölpel
vor dem Abflug demonstrativ in die Wolken. Muss ein Tölpelpaar einmal sein
Nest für kurze Zeit unbewacht lassen, wird es sofort von den Nachbarn
zerlegt und abgebaut.
Die Jungen schlüpfen nackt, blind und schwarz. In etwa
10 Tagen wächst
ihnen ein weißes Dunenkleid, und von da an bedürfen sie nicht mehr der
mütterlichen Wärme. Sie werden etwa dreimal am Tag gefüttert. Dabei holen
sie sich die Fische aus dem Schlund des Altvogels. Im August, wenn das Junge
rund
75 Tage alt ist, stellen die Eltern das Füttern ein. Das Junge wiegt
dann bis über
4 kg und damit rund
1 kg mehr als die Altvögel. Die Jungen
bleiben noch einige Zeit im Nest, dann stürzen sie sich, noch nicht voll
flugfähig, vom Brutfelsen ins Meer, wo sie noch etwa
10 Tage lang von der
Strömung getrieben werden, ehe sie zu fliegen und zu fischen beginnen. Die
Jungen sind im ersten Jahr braun, im zweiten werden Kopf und Hals weiß, im
dritten sind sie weiß mit schwarzbraunen Flecken.
Nahrung
Wenn der Tölpel einen Fisch erspäht, lässt er sich aus 10 bis 40 Metern
Höhe abkippen und stößt steil nach unten. Anfangs steuert er noch mit
den Flügeln, dann legt er sie nach hinten und stößt mit bis zu 100 km/h in
die Wogen. Den Aufprall übersteht er dank seiner guten "Stoßdämpfer" - Luftsäcke im Brustbereich. Beim Eintauchen
sind die Nasenlöcher geschlossen, um das Eindringen von Wasser in die Atmungsorgane zu verhindern. Unter Wasser rudert er mit den Füßen und taucht 15 Meter tief.
Er spießt seine Beute nicht auf, sondern klemmt die Fische - meist Hering und Makrele - fest in ihren Schnabel, bis er
wieder auftaucht. Erst dann schluckt er den Fisch ganz herunter.