- Ervik / St. Svithus kapell in Leikanger
Anfahrt: Rv 620
Baujahr 1970 |
Form Langkirche |
Baustoff Mauerstein |
Prosti Nordfjord |
Architekt Olav S. Platou |
Sitzplätze 200 |
Sonstige Infos
Das kleine Örtchen Ervik ist das westlichste Dörfchen auf Stadlandet. Direkt am alten Friedhof errichtete man hier im Jahre 1970 ein Kapelle, die
an das vor der Küste gesunkene Schiff St. Svithun erinnern soll. Die Schiffsglocke wurde als Kirchenglocke verwendet und auch der Anker liegt neben der Kapelle.
Das Hurtigrutenschiff St. Svithun war auf dem Rückweg aus dem hohen Norden und hatte am Donnerstag, dem 30. September 1943 morgens den Hafen von Ålesund verlassen.
Als es gerade die Bucht von Ervika passierte, wurde das Schiff von sechs alliierten Jagdbombern, die aus England kamen, angegriffen und versenkt.
Sie hielten das Schiff wohl für einen deutschen Frachter, obwohl es deutlich die norwegische Flagge gehisst hatte.
Während des Krieges war der Untergang der St. Svihun einer der tragischsten Ereignisse an der Westküste. 45 Menschen fanden an diesem Nachmittag den Tod.
Die Bevölkerung von Ervika war Zeuge dieses Dramas. Obwohl das Meer an diesem Tag eine sehr starke Dünung hatte, fuhren die Männer des Dorfes mit ihren kleinen Booten hinaus, um die Schiffbrüchigen zu retten.
Unter Einsatz ihres eigenes Lebens konnten sie 75 Menschen vor dem sonst sicheren Tod bewahren. Eine wagemutige Tat, die auch heute noch allen Respekt verlangt.
Direkt an der Eingangsseite der Kapelle liegt auf einem Hügel der schon im 15. Jahrhundert angelegte Friedhof des Ortes. Die alten Grabkreuze mit Küste und Meer im Hintergrund sind ein schönes Photomotiv.
Hinter der Kirche verläuft der Weg nach Erviksanden, einem herrlichen Sandstrand, dessen Dünung auch bei Surfern sehr beliebt ist.
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- Leikanger kyrkje * in Leikanger
Anfahrt: Rv 620 / Fv 632 / Fv 633
Baujahr 1866 |
Form Langkirche |
Baustoff Holz |
Prosti Nordfjord |
Architekt ? |
Sitzplätze 400 |
Sonstige Infos
Etwas oberhalb von Leikanger, dem größten Ort auf Stadlandet, liegt die Kirche des Dorfes. Die ältesten Teile des Gotteshauses wurden schon zweimal verlegt: im Jahre 1654 von der Insel Selja nach Selje und im Jahre 1866 dann von Selje nach Leikanger.
Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1592 und ist eine der ältesten des Landes im Renaissancestil.Die zwei Altartafeln stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Zum Inventar gehört auch noch eine sehr alte Geldbüchse.
Die Kirche wurde in den Jahren 1887, 1895 und 1966 restauriert.
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- Selje kloster ** Insel Selja
Anfahrt: Rv 618 ( Bootsfahrt nach Selja )
Baujahr etwa 1210 |
Form heute Ruine |
Baustoff Naturstein |
Prosti Nordfjord |
Architekt ? |
Sitzplätze - |
Sonstige Infos
Nach einer knapp 15 minütigen Überfahrt ( Fahrplan ) ab Selje erreicht man die kleine Insel Selja im Sildagapet.
Hier steht das Selje-Kloster, die bekannteste kulturhistorische Sehenswürdigkeit der Kommune.
Selje war einer der ersten drei Bischofssitze in Norwegen und der erste in Vestland. Etwa um 1170 wurde er nach Bjørgvin, dem heutigen Bergen verlegt.
Mönche übernahmen die Bischofskirche und gründeten Anfang des 12. Jahrhunderts das Benediktinerkloster mit Kirche, die dem angelsächsischen Heiligen Albanus geweiht war.
Der mittelalterliche Kirchturm ist noch vollständig erhalten und überragt weithin sichtbar die weitläufigen Ruinenanlagen.
Einige Steinterassen höher stand noch eine kleinere Kirche, die der Heiligen Sunniva geweiht war.
Diese Kirche wurde etwa zur selben Zeit wie das Kloster errichtet. Neben der Kirche verläuft der Weg über eine steinerne Treppe zu der Sunniva-Höhle, wo die irische Königstochter mit ihrer Gefolgschaft Schutz vor ihren heidnischen Verfolgern suchte.
In dieser großen Grotte fand sie der Legende nach den Märtyrertod. In der Grotte sieht man Mauerreste und Spuren einer ersten Kirche auf Selja, die dem Erzengel Michael geweiht war.
Sunniva ist die einzige weibliche Heilige des Landes und die Schutzheilige Westnorwegens. Seit 1865 gibt es in Oslo am Akersveien die nach ihr benannte St. Sunniva skole.
Über die wechselhafte Geschichte des Selje-Klosters, das vermutlich kaum mehr als 30 bis 35 Glaubensbrüder beherbergte, ist wenig bekannt, da das Klosterarchiv bei einem Brand vernichtet wurde.
Legende der heiligen Sunniva
Etwa im 10. Jahrhundert führte in Irland Sunniva, die Tochter des dortigen Königs, ein ehrsames und gottesfürchtiges Leben.
Sie, die sich bei ihren Untertanen für den christlichen Glauben stark machte und ihn auch vorlebte, war wegen ihrer Schönheit und ihres Wohlstands weit über die irischen Landesgrenzen bekannt.
Von ihr hörte auch ein heidnischer Wikingerhäuptling, der daraufhin versuchte, Irland zu unterwerfen. Er zog raubend und mordend durch das Land und erpresste die Prinzessin damit, das Land dem Erdboden gleich zu machen, wenn sie ihm nicht willig sei.
Da sie sich dem Heiden nicht fügen wollte, hielt sie eine Volksversammlung ab, wo beschlossen wurde, dass alle, die sich den Wikingern nicht beugen wollten, mit ihr das Land verlassen sollten.
Mit einigen Männern, Frauen und Kindern ließ sie sich in drei kleinen Booten, die kein Ruder besaßen, aufs Meer treiben und ergab sich der Strömung, die sie mit Gottes Hilfe nach einer wochenlangen Seereise an die norwegische Küste trieb.
Dort gerieten sie in einen starken Sturm, der ihre Boote weit verstreute. Ein Boot strandete etwa 55 Kilometer südlich von Selje auf der kleinen Insel Kinn. Sunniva selbst landete mit den meisten ihrer Getreuen auf
der damals unbewohnten Insel Selja, die nur als Weidegebiet genutzt wurde. Dort führte sie mit ihren Untertanen ein frommes und keusches Leben.
Dies war dem Heiden Håkon Jarl, dem damaligen Herrscher des Landes, ein Dorn im Auge.
Er verleumdete Sunniva, um sie von der Insel vertreiben zu können. Mit schwer bewaffneten Männern landete er auf Selja und Sunniva flüchtete mit ihrer Gefolgschaft in eine große Höhle. Dort betete sie inbrünstig um Rettung für sich und ihre Freunde.
Gott hatte ein Einsehen und ließ die Höhle einstürzen, so dass alle den Tod fanden.
Einige Jahre später gingen die Seeleute Tord Eigileivsson und Tord Jorunsson auf dem Weg nach Trondheim bei der Insel Selja vor Anker. In der Nacht sahen sie ein merkwürdiges Leuchten über der Insel. Es kam nicht vom Himmel, sondern sammelte sich an einer Stelle am Strand.
Sie ruderten an Land und fanden dort einen schneeweißen Totenschädel, von dem dies Licht ausging und der einen wohlduftenden, süßlichen Geruch verströmte.
Da die beiden Seeleute Heiden waren, verstanden sie nicht, was vor sich ging und beschlossen, diesen Vorfall Håkon Jarl zu melden. Dieser war aber inzwischen getötet worden und so reisten sie weiter zum König Olav Tryggvason.
Der frischgetaufte König und sein Bischof Sigurd erkannten den Todesschädel als Reliquie. Sie fanden Männer, die die Insel kannten, und segelten mit ihnen nach Selja, wo man weitere wohlriechende Knochen fand. Etwas später fand man in der Höhle den unversehrten Leichnam der Prinzessin Sunniva.
Daraufhin ließ Olav in der Höhle eine Kapelle bauen und etwas unterhalb eine kleine Kirche. Dort wurde der Leichnam in einem gezimmerten Schrein im Jahre 996 beigesetzt. In der Umgebung sollen sich noch einige Wunder ereignet haben.
Etwa 200 Jahre danach ließ der Bergenser Bischof Pål den Körper der heiligen Sunniva in die Domkirche zu Bergen überführen. Ein Teil der Knochen ihres Gefolges blieb aber auf der Insel.
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- Selje kyrkje * in Selje
Anfahrt: Rv 618 ( Abstecher 0,7 km )
Baujahr 1866 |
Form Langkirche |
Baustoff Holz |
Prosti Nordfjord |
Architekt Stockfleth |
Sitzplätze 500 |
Sonstige Infos
Die Selje kyrkje wurde im Jahre 1866 eingeweihte Kirche. Zu dieser Zeit war sie eine der größten ländlichen Kirchen im Bistum Bjørgvin ( Bergen ). In der Kirche ist die Hollenbach-Orgel mit 8 Stimmen sehenswert und hörenswert, da sie einen besonderen Klang besitzt.
Das Gotteshaus liegt im Norden des Ortes Selje, am Ende des 500 Meter langen Sandstrandes hinter einer Reihe von Bootshütten.
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