Torghatten, der Berg mit dem Loch

Der Besuch des 258 m hohen Torghatten ist ein Muß für jeden, der seinen Urlaub in Sør-Helgeland verbringt. Inzwischen sind es jährlich ca. 35.000 Besucher.

Eine alte Sage berichtet davon, wie das Loch im Berg entstanden ist:

In Hålogaland, im Norden, gab es zwei mächtige Könige: Vågakallen und den König von Sulitjelma. Getrennt wurden ihre Reiche durch den Vestfjorden. Beide hatten ihre Sorgen. Vågakallen hatte einen ungehorsamen Sohn namens Hestmannen ( der Pferdemann ) und der König von Sulitjelma hatte sieben ungebärdige Töcher. Diese schickte er nach Landego, wo auch die schöne Lekamøyen ( Jungfrau Leka ) lebte.

Eines Abends sieht der Hestmannen, wie die sieben Schwestern und Lekamøyen im Meer bei Landego baden. Ein einziger Blick und er wird von einer glühenden Sehnsucht nach Lekamøyen ergriffen. Er beschließt sie um Mitternacht zu rauben.

Zu Pferde und in voller Rüstung mit dem Umhang über den mächtigen Schultern jagt er südwärts. Die Jungfrauen entdecken ihn. Sie flüchten in aller Eile, bis sie keine Kraft mehr haben, und werfen sich bei Alstahaug nieder.

Nur Lekamøyen setzt allein die Flucht nach Süden fort, während der König der Sømnaberge, östlich von Brønnøysund, die wilde Flucht beobachtet. Als der Tag sich auf goldenen Wolken nähert, sieht der Sømnakönig, wie der enttäuschte Freier Hestmannen den Bogen spannt.

Indem der Pfeil vom Bogen schnellt, wirft der Sømnakönig seinen Hut in den Weg und rettet damit Lekamøyen. Der durchbohrte Hut fällt bei Torgar nieder.

Im gleichen Augenblick geht die Sonne auf und alles wird zu Stein.

Doch die Wirklichkeit ist nüchterner: Norwegen lag während der Eiszeit, von einem gewaltigen Eispanzer niedergedrückt, teilweise unter der heutigen Oberfläche des Meeres. Vom Torghatten lugte zu der Zeit lediglich ein kleiner Teil aus dem Meer, so dass die Insel Torget gerade mal eine Fläche von 1000 Meter Länge und 300 Meter Breite besaß. Das heute in 112 m Höhe liegende Loch befand sich damals also auf Meereshöhe und wurde von der unaufhörlichen Meeresbrandung im Laufe der Jahrtausende ausgehöhlt. Als die Gletscher schmolzen und das Land sich hob, konnte man sich anfangs das rätselhafte Loch nur so erklären, wie es seit Generationen durch die Sage beschrieben wurde.

Der Torghatten mit dem 160 m langen, 35 m hohen und 15 bis 20 m breiten Loch liegt ca. 15 km südlich von Brønnøysund auf der Insel Torget. Man folgt in Brønnøysund der Storgata und fährt dann über die geschwungene, 550 m lange BrønnøysundbrückeDie Brønnøysund-Brücke hinüber zur Insel, einem wichtigen Zentrum der Wikingerzeit.

Hier sei ein Tipp angebracht: Das Auto am Anfang der Brücke parken und zur Brückenmitte laufen. Herrlicher Blick über Brønnøysund und das Hinterland bis zur Gebirgsgruppe "Syv Søstre" auf der Insel Alster.

Vom Parkplatz, am Fuße des Torghatten, ist das Loch in ca. 20 - 30 Minuten zu erreichen. Festes Schuhwerk ist auf alle Fälle angesagt. Das Betreten ist auf eigene Gefahr. Wegen Steinschlag wird geraten, die Höhle mit Helm zu durchwandern, doch haben wir keinen gesehen, der dies gemacht hat. Man fühlt sich klein, wenn man über Holztreppen auf den Grund der Höhle steigt, wo man zwischen großen und kleinen Felsen hindurch die Gegenseite erreicht. Wir haben öfters mit einem mulmigen Gefühl nach oben geschaut, wo riesige gerissene Felsen drohend hängen. Die Durchquerung der Höhle lohnt sich allemal, da bei schönem Wetter der Blick auf die vielen Schären - manche mit Sandstränden - phantastisch ist.Die Schärenküste Wer nicht unter Zeitdruck steht, kann an der Küstenseite absteigen und am Berg entlang zum Parkplatz zurückwandern.

Nur von weitem bietet sich die Perspektive, dass man quasi durch den Berg blicken kann. Ein guter Standort in den Abendstunden ist der Rv 17, nahe der Abzweigung des Rv 76. Einen noch besseren Blick garantiert die erste Steigung des Rv 76, die man hochfahren oder erwandern kann.

Gruppenführungen nach Vereinbarung mit dem Fremdenverkehrsbüro in Brønnøysund.

 

Weiterführende Links zum Torghatten:

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Rv 17 - Fotos:

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