Merkmale
Etwa so groß wie die Lumme, Länge 41 bis 48 cm, Spannweite
62 bis 78 cm, Gewicht um 700 Gramm. Der Schnabel wirkt seitlich zusammengedrückt
und in der Brutzeit aufgewölbt mit mehreren Querrinnen, eine mit weißer
Füllung. Ihr gelber Rachen dient wohl für die Jungen als Signalfarbe. Tordalken schwimmen mit aufgestelltem Schwänzchen und liegen hoch
auf dem Wasser. Fühlen die Vögel sich bedroht, machen sie sich schwer und
sinken tiefer ein, tauchen auch sehr früh weg und kommen erst in größerer
Entfernung wieder zum Vorschein. Unter Wasser rudern sie mit halb
ausgebreiteten Flügeln. Tauchdauer in der Not bis über
150 Sekunden.
Angegriffen wehren sie sich mit ihren scharfen Schnäbeln. Sie fliegen mit
etwas gesenktem Hals, ausgestreckten Füßen und gespreiztem Schwanz. Der Flug
ist reißend schnell mit schwirrenden, fast insektenartig schnellen
Flügelschlägen. Auf dem Boden laufen die Tordalken ähnlich wie Pinguine mit
aufrechtem Körper und zum Balancieren weggestreckten Flügeln. Sie landen nur
auf dem Wasser, und zwar mit dem Kopf voran, so dass sie zunächst völlig
untertauchen. Der Start vom Wasser gelingt nach einem kurzen Anlauf. Auf das
flache Land gebracht, versuchen die Vögel gar nicht, in die Luft zu kommen.
Zum Rasten stehen sie gern unbewegt und stundenlang auf Klippen. Sie sind
schweigsam, erschreckt oder zur Balzzeit lassen sie ihre rauhe Stimme hören, wie "korr".
Lebensraum
Tordalken nisten südlich bis in die Bretagne. Nach langer Pause
kehrten sie auch wieder als Brutvögel auf den Lummenfelsen von Helgoland
zurück. Sie sind im Süden selten, aber auch im Norden nicht besonders
zahlreich. Man kennt jedoch auch Kolonien mit Tausenden von Brutpaaren, etwa
auf den Lofoten und auf Runde. Tordalken brüten auch in der Ostsee. Sie sind die einzigen
Alken, die auch am Süßwasser brüten, und zwar in einer kleinen Kolonie am
Ladoga-See bei Leningrad. Tordalken gibt es nur im Nordatlantik, im
Nordpazifik werden sie von anderen Arten ersetzt. Tordalken sind Teilzieher,
die sich aber meist in Küstennähe aufhalten, wo sie bis zum Meeresgrund
tauchen können. Man traf sie aber auch schon über 100 km von der Küste
entfernt an. In kalten Wintern streichen sie an der Altantikküste entlang
bis in die Höhe von Spanien und erscheinen vereinzelt auch im Mittelmeer.
Auf Runde brüten die Tordalken zusammen mit Dreizehenmöwen, Eissturmvögeln und Krähenscharben auf den zerklüfteten Skredastolpane-Felsen unterhalb des Lundeura-Schutzgebietes.
Fortpflanzung
Meist brüten die Tordalken einzeln oder in kleinen Gruppen
inmitten der Lummenfelsen. Dort besetzen sie Felsspalten, Höhlen oder
zumindest Brutplätze unter überhängenden Felsen, die sie alljährlich wieder
beziehen. Im Süden brüten sie im Mai, im Norden Ende Mai oder Anfang Juni.
Beide Eltern brüten auf ihrem einzigen Ei für 30 bis 35 Tage.
Das Küken braucht etwa 3 Tage, um die Eischale zu sprengen. Anfangs ist es
völlig hilflos und noch etwa eine Woche lang auf Wärmezufuhr von außen
angewiesen. Das Ei ist mit 76 mm Länge fast so groß, wie ein Gänseei. Gegen
Kolkraben und Raubmöwen setzen sich die Eltern mit ihrem Schnabel
erfolgreich zur Wehr, gegen den Menschen zeigen sie sich meist furchtlos.
Sie werden deshalb mit Knüppeln erschlagen, oder man legt ihnen mit Hilfe
langer Stangen Schlingen um die Hälse und erdrosselt sie. Mancherorts sind
die Alken scheu geworden und fliegen frühzeitig vom Gehege. Verwaister Küken
nehmen sich die Nachbarn an. Die Futterfischchen werden bis zu 20 km von der
Kolonie entfernt gefangen und einzeln im Schnabel hergebracht. Im Alter von
19 oder 20 Tagen springen oder kullern die Jungen flatternd und fallend in
die Tiefe. Manche haben dann noch bis zu 150 m Fußmarsch vor sich, bis sie
das Meer erreichen.
Nahrung
Die Jungen werden ausschließlich mit Fischen aufgezogen. Die
Altvögel erbeuten neben Fischen auch Krebse, Würmer und anderes
Meereskleingetier.