Prachttaucher
Gavia arctica
Familie:
Seetaucher
sporadischer Zugvogel
Merkmale
Körperlänge 60 cm. Im Brutkleid ist er leicht am aschgrauen Oberkopf von den anderen Seetauchern zu unterscheiden. Im Winterkleid ist die Unterscheidung nicht so einfach, auch dann bleibt der Oberkopf heller als der schwarzgraue Rücken. Der Schnabel ist etwas schwächer und die Körperlänge etwas bis deutlich geringer als beim Eistaucher. Vom kleinsten Seetaucher unterscheidet sich der Prachttaucher durch die andere Schnabelform. Prachttaucher liegen leicht wie Enten auf dem Wasser, tauchen aber meist tiefer ein. Wenn sie sich bedroht fühlen, so machen sie sich durch Auspressen der Luft aus dem Gefieder so schwer, dass nur noch Kopf und Nacken aus dem Wasser ragen. Im Flug strecken sie wie alle Taucher den Hals starr nach vorn und die Füße nach hinten. Sie sind ausdauernde Flieger, auch wenn sie nur nach einem längeren Anlauf aus dem Wasser starten können. Er setzt beim Landen auf dem Wasser mit nach hinten gestreckten Beinen und auf der Brust auf und kann bei der Landung übergangslos wie ein Pfeil in die Tiefe schießen. Manche Tiere verunglücken tödlich, wennn sie nachts auf einer bereiften Wiese oder regennassen Straße zu landen versuchen.

Lebensraum
Zur Brutzeit sucht der Prachttaucher meist große, tiefe, klare und fischreiche Seen auf. In Meeresnähe begnügt er sich auch mit kleineren Seen und jagd dann im Meer. Öfters befischt ein Paar mehrere kleine Seen. Als Zugvogel folgt er den Flüssen und überwintert meist in Küstennähe auf dem Wasser. Hauptüberwinterungsgebiete sind die Ostsee, das Schwarze und das Mittelmeer. Einige Vögel überwintern regelmäßig auf den großen Voralpenseen.

Fortpflanzung
Das Prachttaucherpaar erscheint auf seinem Brutsee direkt nach der Scheeschmelze, meist im April oder Mai. Sie dulden dort keine Artgenossen. Der Neststandort kann von Jahr zu Jahr wechseln. Stets liegt das Nest so nah am Wasser, dass der Brutvogel bei gefahr wegtauchen kann. Das Nest ist aus zusammengetragenen Pflanzenteilen oder nur eine Mulde in angeschwemmten Material; immer ist es jedoch durch und durch nass. Zur Balzzeit erschallen in der Morgen- oder Abenddämmerung seine meist heulenden, aber auch krächzenden oder lachenden, lauten Rufe.
Sein Nest enthält meist zwei, seltener drei Eier. Die Brutdauer beträgt 25 - 30 Tage. Brutzeit je nach örtlichem Klima von Mai bis Juli. Beide Partner lösen sich beim Brüten ab. Sehr oft wird nur ein Junges flügge. Sie schlüpfen in einem oben dunkleren, am Bauch helleren Dunenkleid. Die ersten Tage bleiben sie im Nest, danach dient ihnen der Rücken eines Altvogels als schwimmendes Nest. Im Alter von 40 Tagen werden sie flugfähig.

Nahrung
Hauptsächlich Fische. Prachttaucher greifen auch Fische an, die sie nicht ganz verschlingen können und reißen ihnen Fleischstücke aus dem Körper. Ihr Schnabel ist ungemein scharfrandig. Wenn sie sich mit ihm verteidigen, hinterlassen sie tiefe, blutende Wunden. Er bleibt bei der Jagd bis zu zwei Minuten unter Wasser und dabei über 100 Meter weit tauchen.
Als Beikost nimmt er Wasserinsekten, Schnecken, Würmer und Krebse. Auch soll er manchmal die Küken anderer Seevögel angreifen. Prachttaucher verstricken sich gelegnetlich in Fischernetzen und gehen zugrunde. Meist jagen sie knapp an der Oberfläche, aber man hat schon einen toten Vogel in einem Netz aus 60 Meter Tiefe gezogen.

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