Lom - Stabkirche

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Die größte Sehenswürdigkeit des Gebirgsortes Lom ist seine alte Stabkirche. Markant im sehr harmonischen äußeren Erscheinungsbild der Kirche ist der hohe spitze Turm.Die Ostseite der Stabkirche Die Kirche ist Maria, Johannes dem Täufer und dem Heiligen Olaf geweiht. 1270 wird sie zum erstmals in schriftlichen Quellen erwähnt. Datiert wird sie gemeinhin auf das Jahr 1200. Durch archäologische Untersuchungen fand man heraus, daß hier früher eine Holzkirche mit in den Boden eingelassenen Pfosten stand.

Die Stabkirche ist eine Langkirche, in der Schiff und Chor einen erhöhten Mittelraum aufweisen. Man vermutet der Chor wurde im Mittelalter eingebaut. Er verfügt über eine Apsis, die ebenfalls aus dem Mittelalter stammt, jedoch etwas jüngeren Datums. Ursprünglich war die Kirche von einem Svalgang umgeben.

Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche Umbauarbeiten unterzogen, die ihr heutiges Gesicht prägen. Auch der spitze Turm entstand zu dieser Zeit. Im Jahre 1608 erhielt das Chor ein flaches Gewölbe. Das Schiff wurde 1634 nach Westen durch einen Anbau in Blockbauweise verlängert. 1663 kam ein Querschiff aus stabwerkähnlichen Fachwerk hinzu. Zur selben Zeit wurden der Dachreiter mitten über dem Chor und die Sakristei auf der Nordseite hinzugefügt.

Restauriert wurde sie im Jahre 1933 und 1973 erfolgten kleinere Ausbesserungsarbeiten. Von der mittelalterlichen Kirche ist der Großteil der Konstruktion von Schiff und Chor erhalten, zahlreiche Bretter des Umgangs sowie Liegestäbe. Hinzu kommen noch der erhöhte Mittelraum in Schiff und Chor mit Stützsystem sowie der Hauptteil der Dachkonstruktion. Die Querbalken und die unteren Bögen wurden im späteren Mittelalter hinzugefügt.

Diese Stabkirche ist eine der wenigen in Norwegen, bei der Teile des mittelalterlichen Dachfirstes mit einem originalen Drachenkopf erhalten sind. 1965 wurde er in ein Museum nach Lillehammer überführt und durch eine Kopie ersetzt. Die übrigen Drachenköpfe stammen vermutlich aus dem 17. Jahrhundert.

Man nimmt an, daß das Schiff im Mittelalter Portale nach Norden, Süden und Westen hatte. Der Chor verfügt über ein eigenes Südportal. Das einstige Nordportal des Schiffes wurde wahrscheinlich in den nördlichen Querarm versetzt, ein schönes Beispiel der damaligen Schnitzkunst. Die flankierenden Halbsäulen des Portals wachsen aus zwei gehörnten Drachenhäuptern hervor. Die Säulen, Kapitelle und Archivolte sind mit Rankenwerk verziert. Gekrönt werden die Kapitelle von zwei stilisierten Löwen.Das enge Nordportal Das Tor ist schmal, daß immer nur eine Person eintreten konnte, vermutlich zum Schutz vor Überfällen. Im südlichen Querarm und an der Südseite des Chores sieht man Reste von ähnlichen Portalen.

Der Fußboden der Kirche war aus Holz. Die Fenster, durch die heute viel Licht in die Kirche fällt, wurden im 20. Jahrhundert eingelassen. Früher gab es nur ein paar runde Gucklöcher in den Wänden des Mittelraums. Man fand bei Ausgrabungen Fensterglas aus dem Mittelalter.

Die dekorierten Dachstühle der Dachkonstruktion konnte man ursprünglich vom Kircheninnerern her sehen. Das nachreformatorische Inventar, Umbauarbeiten und Reste von Malereien aus dem 17. Jahrhundert prägen das barocke Kircheninnere. Im zentralen Medaillon der Deckenmalerei des Gewölbes ist die Taufe Jesu dargestellt, an den Seiten die Symbole der vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. An den Innenwänden des mittelalterlichen Stabkirchenteils sieht man gemalte und eingeritzte Runen und Figuren, die aus der Frühzeit der Kirche stammen. Am Ost- und Westgiebel finden sich unter anderem gemalte Löwen.

Die Kanzel stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und wurde von Jacob Sæterdalen, einem lokalen Künstler gearbeitet. Der 'Lauthimmel', der über der Kanzel hängt und die Stimme des Pastors zur Gemeinde lenken sollte, ist auch mit geschnitzten Akanthusranken verziert.

Aus Lom stammt auch eine seltene Sammlung von Neumen - mittelalterliche Notenzeichen - und Schriftfragmenten, die bei archäologischen Ausgrabungen gefunden wurden. Die ältesten Teile werden auf das 13. Jahrhundert datiert.

Auf dem zur Stabkirche gehörenden FriedhofDer Friedhof bei der Stabkirche befinden sich einige schöne alte Grabsteine.Alter Grabstein

Weitere ausführliche Informationen über Stabkirchen auf der Seite von Morten und Julia (etojm)

 

Weiterführende Links zur Lom-Stabkirche:

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©1999 by Otto and Mechtild Reuber

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